…ticken die Uhren bekanntlich anders. Das war
meine Tischnummer in einem kleinen Biergarten
in Oberbayern. Das Essen war ziemlich tütenmäßig,
aber das bayrische Bier einsame Spitze. Da darf selbst
der Knödel aus der Packung kommen, niemand scheint
sich daran zu stören.
Das sind sie übrigens, Deutschlands einzige Bratwürste (außer die in Nürnberg)
mit einem Feinschmeckerpunkt in der gleichnamigen Gourmetzeitschrift, ehrlich.
Sie waren auch nicht mal schlecht, frisch vom Holzkohlengrill im ” Historischen
Wurstkuchel”, serviert mit süßem Senf und herrlichem Sauerkraut. A bissl brandig
warens schon aber originell.
Auf Haxentour in Bayern, was für ein schönes Klischee, hier ist der Gegenbeweis.
Gitzileber auf karamellisierten Äpfeln und Feldsalat.
Gegessen im “Freihaus Brenner” am Tegernsee. Die Karte hat eine enorme Bandbreite
(zwischen Schweinebraten und zweierlei Taubenbrüstchen), wie übrigens auch das
wunderbar durchmischte Publikum (zwischen Blaumann und Krokotasche). So ein
Restaurant hätte einfach jeder liebend gerne in seiner Wohnnähe. Auch spitze, der
frisch geräucherte Saibling mit Kartoffelsalat. Alles auch in linienfreundlichen
kleinen Portionen erhältlich (aber Achtung, die sind wirklich klein). Einzig mein Kalbs-
braten mit glasiertem Spargel war etwas zu trocken geraten. Die Desserts ebenfalls
phantasievoll und hübsch angerichtet, Rhabarberlasagne und Erdbeertiramisu.
Nur dass die große Sonnenterasse wegen schlechtem Wetter geschlossen wa, haben wir
etwas bedauert, obwohl die verschiedenen behaglichen Stuben liebevoll und aufwendig
eingedeckt waren.